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Nationalpark Thayatal am 1.6.24

Wir, das sind 3 Frauen und 2 Männer, fahren mit einem Auto um 7:15 Uhr vom Bahnhof Hütteldorf ab und erreichen gegen 9 Uhr Havraníky, ein Dorf in der Tschechischen Republik hinter dem kleinen Grenzübergang Mitterretzbach/Hnanice. Wir parken das Auto auf dem Parkplatz am Nordrand des Dorfes und beginnen die Wanderung bei bedecktem Himmel und gedämpften Temperaturen. Bald sehen wir die erste Tafel, welche die Grenze des Nationalparks Thayatal, der im tschechischen Teil „Narodni Park Podyjí“ heißt, markiert. Von den Regenfällen der letzten Tage zeugen die großen Pfützen auf dem über die Hochfläche führenden Weg. An einer Herde Pferde vorbei geht es hinunter zum zweiten Parkplatz an der zur Thaya hinabführenden Straße. Wir machen einen Abstecher zum Aussichtspunkt „Devet Mlynů/Neun Mühlen“, den wir nach einer viertel Stunde, an einem riesigen Weingarten entlang und durch ein Wäldchen wandernd, erreichen. Von einem hohen Felsen haben wir dort einen herrlichen Blick auf das Thayatal mit dem mäandrierenden Fluss, der sich tief in den Fels eingegraben hat, und auf die teilweise steil aufragenden Berge, die in diesem Abschnitt nur von dem auf einem sanft ansteigenden Hang gelegenen Weingut Šobes am gegenüberliegenden Ufer unterbrochen werden. Wir gehen zur Straße zurück und auf dieser hinunter zur Thaya. Währenddessen hat die Wolkendecke der Sonne Platz gemacht, die uns nun den restlichen Tag – bei teils bewölktem, teils tiefblauem Himmel – begleiten wird. Bald erreichen wir das Ufer und die Hängebrücke, die uns über eine große Wiese und einen alten Karrenweg hinauf zum Weingut Šobes führt. Dort verkosten wir im strahlenden Sonnenschein regionalen Ruländer-Wein. Dann geht es wieder zurück zur Thaya, am Südufer entlang zu den Ruinen einer ehemaligen Mühle und Papierfabrik, wo wir bereits kurz nach elf Uhr Mittagsrast halten. Anschließend wandern wir, das Rauschen der Thaya und Vogelgezwitscher in den Ohren, weiter am Ufer der Thaya Richtung Osten, durch Wald mit Blockhalden, die vom steilen Berghang herabzustürzen drohen („Felsmeer“), und können einige in Blüte stehende Türkenbundlilien bewundern. Bald zweigt der Weg von der Thaya ab und führt uns in großen Serpentinen durch einen Hochwald, dessen Boden ein grüner Teppich aus Gräsern bildet, hinauf zum Sealsfield Stein, einem Aussichtspunkt hoch über der Thaya, benannt nach dem in Popice/Poppitz geborenen österreichisch-amerikanischen Schriftsteller Karl Postl (1793-1864), alias Charles Sealsfield. Von der felsigen Anhöhe genießen wir den Ausblick auf die fast senkrecht unter uns liegende Thaya und den dichtbewaldeten tschechischen Nationalpark Thayatal knapp vor Znaim. Durch das Trausnitz-Tal gelangen wir gemächlich hinunter zu der nach Znaim führenden Straße und weiter nach Popice/Poppitz, wo wir in einem Gasthaus einkehren. Bei tschechischem Bier, Grammel- und Heidelbeerknödeln lassen wir die abwechslungsreiche Wanderung kulinarisch ausklingen. In Poppitz können wir noch das Geburtshaus von Charles Sealsfield, die Pfarrkirche des Hl.Sigismund, das Pfarrhaus und eine urige Kellergasse sehen. Über die Kapelle der Schmerzhaften Mutter Gottes kehren wir nach Havraníky zurück.

Wir haben etwa 350 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bewältigt, ca. 16 km zurückgelegt und waren viereinhalb Stunden unterwegs.

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